Das „Museo della Misericordia“ von Florenz bietet seinen Besuchern die Möglichkeit, die Geschichte der karitativen Einrichtungen von Florenz von 1244 bis zum heutigen Tag kennenzulernen. Ihr Tun reichte von der Häftlingsbetreuung bis zum Transport von Kranken und Verletzten in die städtischen Krankenhäuser, von der Verwaltung der Lazarette bis zur Vergabe einer Aussteuer an notleidende Mädchen, damit diesen eine Heirat oder der Eintritt in ein Kloster gewährt werden konnte. Die etwa 600 m² große Museumsfläche birgt Zeugnisse von nahezu acht Jahrhunderten Tätigkeit, künstlerischer Schirmherrschaft, Vermächtnissen und Schenkungen und stellt ein greifbares Zeichen der Dankbarkeit des florentinischen Volkes gegenüber dieser Einrichtung dar. Kostbare Werke bedeutender Künstler sind zu bewundern, wie z.B. von Santi di Tito, Benedetto da Maiano, Sano di Pietro, Francesco Ubertini, der „Bacchiacca“ genannt, Giovanni Antonio Sogliani, G. Battista Naldini, Giovanmaria Butteri, Dono Doni, Domenico Puligo, Carlo Dolci, aber auch Gemälde aus der Zeit des Carvaggio – wie der „Cristo fra dottori“ (Christus unter den Gelehrten) von Dirck Van Baburen und „Ritorno del figliuol prodigo“ (Rückkehr des verlorenen Sohnes) von Valentin De Boulogne – sowie zeitgenössische Werke von Pietro Annigoni und Elisabeth Chaplin. Allesamt Werke, welche die „Misericordia“ von Florenz mit Sorgfalt und Hingabe aufbewahrt hat, um ein Zeugnis im Gedenken an die Wohltäter zu schaffen.