Das Museum der Primo Conti Stiftung beherbergt dreiundsechzig Gemälde sowie 163 Zeichnungen des Florentiner Künstlers. Die Werke umfassen eine Zeitspanne von 1911, dem Jahr des künstlerischen Debüts mit seinem Selbstporträt von beeindruckender Schönheit und Ausdrucksstärke, bis 1985. Das Museum bietet die Gelegenheit, anhand der Werke von Primo Conti die Entwicklung der künstlerischen Geschehnisse im Italien und Europa des 20. Jahrhunderts zu analysieren. Dieses von zahlreichen Wendepunkten geprägte Jahrhundert stellte der Meister in all seinen Facetten dar. Der Rundgang durch die Museumssäle entfaltet sich von den jugendlichen menschlichen Studien bis hin zu einem frühen Interesse für den Fauvismus, das den Auftakt der brillanten futuristischen Periode darstellte. Conti war in der Lage, die vitalsten und fruchtbarsten Stimmungen des Futurismus zu erfassen und auf diese Weise eine frische, antiakademische und poetische Malerei entstehen zu lassen. Später begleitete der Maler die moderne Kunst bei der Wiedererlangung von Form und Ausdruckstechniken, wobei er seine Position der leidenschaftlichen und konstruktiven Dialektik nicht verließ. Conti war ein Künstler, den das Neue stets faszinierte – bereit, seine erreichten expressiven Ziele infrage zu stellen. So lebte er kompromisslos den künstlerischen und literarischen Geist seiner Zeit. Sein letzter Lebensabschnitt war von einer lebendigen und lyrischen Malerei geprägt.