Der Palazzo Martelli ist eine Schatztruhe kaum bekannter, jedoch heute noch bedeutender Kunstwerke, dessen Räumlichkeiten „Paese“ im Erdgeschoss, das elegante Treppenhaus, die prächtige Gemäldegalerie mit den Räumen im Piano Nobile, die gelben und roten Säle, die Kapelle und der Ballsaal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Durch den staatlichen Erwerb des Wappens, das Donatello für Roberto Martelli anfertigte und von einer Expertenkommission für die Auflösung des Bardini-Erbes ausgewählt wurde, kam es 1998 zur Schenkung der Immobilie und ihrer Sammlung. Damit wurde das neue Museum zu einem „Juwel“ im bereits großzügigen Angebot florentinischer Museen: Ein Hausmuseum, das kein Ergebnis einer postumen Rekonstruktion ist, sondern der über Jahrhunderte dauernden Schichtung von Lebensentwürfen einer der ältesten Florentiner Familien. Nur wenige Schritte von der Piazza del Duomo entfernt befindet sich das „Haus“, welches der Architekt Bernardino Ciurini und die Maler Vincenzo Meucci, Bernardo Minozzi und Niccolò Contestabile gemeinsam mit dem Stuckateur Giovan Martino Portogalli im Auftrag von Niccolò und Giuseppe Maria Martelli ab 1738 in das Gebäude umwandelten, wie es sich uns heute präsentiert. Dank des kreisförmigen Verlaufs kann der Besucher die Sammlung noch intensiver auf sich wirken lassen, und das an dem Ort, der heute eines der letzten florentinischen Beispiele für eine Kollektion aus dem 17. und 18. Jahrhundert darstellt und sich in öffentlicher Hand befindet: Reich an Meisterwerken, wie die Anbetung des Kindes von Piero di Cosimo, den beiden Tafeln von Beccafumi, den prächtigen Gemälden von Luca Giordano und Salvator Rosa, aber auch an Objekten, Möbeln, Bildwirkereien und antiken Dekorationen.